Angesichts eines insgesamt schwierigen Marktumfelds hat sich LEMKEN, der Spezialist für den professionellen Pflanzenbau, gut behaupten können und sich mit einem Nettoerlös von 327 Mio. Euro, was einem Rückgang von 4,7 % gegenüber dem Vorjahr entspricht, immer noch besser als der Gesamtmarkt entwickelt. Die Zahl der weltweit fest Beschäftigten zum Jahresende stieg nochmals um 30 auf 1.307.
Geschäftsführer Anthony van der Ley zeigte sich deshalb zufrieden: „Das Jahr 2015 hat uns viele Unwägbarkeiten und Schwankungen beschert. Die Einkommenssituation für die Landwirte in Deutschland, Frankreich oder Großbritannien ist durch schlechte Preise gedrückt.“ Entsprechend ging der Umsatz im deutschen Heimatmarkt nach einem sehr guten Vorjahr wieder auf eine Höhe von 90 Mio. Euro zurück. Im Ausland hat die LEMKEN Mannschaft dagegen das hohe Niveau halten können. So sind die meisten Märkte in Zentraleuropa wie Polen, Ungarn, Rumänien und Bulgarien gewachsen. Unerwartet gut liefen die Umsätze in der Ukraine. Auf der anderen Seite litt das Geschäft in Russland unter politischen Restriktionen sowie Währungsverschiebungen, wobei auch dank des hohen Engagements der LEMKEN Vertriebspartner noch ein gutes Niveau erreicht wurde. Auf dem größten Auslandsmarkt Frankreich sorgte die schlechte Einkommenssituation der Landwirte für Rückgänge, trotzdem LEMKEN auf diesem Markt seine Marktposition ausbauen konnte. In Großbritannien gingen die Umsätze leicht zurück.
Zu den vergleichsweise neuen Absatzmärkten gehören Kanada und China, wo der mittelständische Spezialist dank breit aufgestellter Verkaufs- und Servicestrukturen auch im abgelaufenen Jahr erfolgreich verkauft hat. Der Exportanteil stieg damit auf 73 %.
Insgesamt 13.370 Geräte wurden im abgelaufenen Jahr produziert. Gleichen Anteil daran hatten die Pflüge und die Geräte zur Stoppelbearbeitung mit jeweils 23 Prozent, die Bestelltechnik mit 25 % und der Pflanzenschutz mit 5 %. Zu den neuen Geräten, die 2016 an den Start gehen, gehören die Anhängespritze Vega und die überarbeitete Kurzscheibenegge Heliodor 9 (von 3 bis nun 16 Metern Arbeitsbreite), außerdem der Anbaupflug Juwel als Variante mit mechanischer Neigungseinstellung.
Über die Geräteinnovationen hinaus hat LEMKEN 2015 mit insgesamt 33 Mio. Euro wieder umfangreich in Gebäude und Anlagen investiert. Fertiggestellt wurde das neue Produktionswerk in Haren (Emsland), wo ab 2016 sämtliche Anbau- und Anhängefeldspritzen unter modernsten Produktionsbedingungen gefertigt werden. In Alpen ging das neue Entwicklungswerk in Betrieb mit Arbeitsplätzen für über 100 Ingenieure sowie angeschlossener Versuchshalle. Außerdem entstanden 10.000 m² neue Hallenfläche für eine größere und modernere Einzelteilefertigung.
Für das laufende Jahr geht das Familienunternehmen von einem leicht steigenden Geschäftsvolumen aus. Trotz der gegenwärtigen Marktschwäche soll weiter investiert werden. Zu den laufenden Projekten für 2016 gehört es, die Logistik und damit die Effizienz der erweiterten Produktionsflächen zu verbessern. Außerdem soll der gesamte Servicebereich umstrukturiert und noch besser auf die Kundenbedürfnisse ausgerichtet werden. Die AgroFarm für Schulungen und Trainings auf dem Feld und auch der neue LEMKEN Vertriebs- und Servicestandort bei Orleans (Frankreich) werden im Juni bzw. Oktober des Jahres fertiggestellt sein.